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Bryce Janey: Game Of Life (Review)
Artist: | Bryce Janey |
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Album: | Game Of Life |
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Medium: | CD | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Grooveyard | |
Spieldauer: | 55:43 | |
Erschienen: | 02.12.2011 | |
Website: | [Link] |
Aus Iowa kommen nicht nur New-Metal-Dumpfbacken, sondern natürlich auch waschechter Hinterwäldler-Blues im positiven Sinn. BRYCE JANEY wartet mit seinem achten Album auf und lehrt Infragesteller der Tradition garantiert das Fürchten.
JANEY versteht sich auf hypnotisch schlichte Zwölftakt-Entwürfe, und umso eingängiger sind seine Hymnen an die Südstaaten ausgefallen, wobei er sich textlich allgemeingültig zeigt und nicht den für Europäer ungenießbaren Patrioten hervorkehrt. „Down Home Blues“ und „Kicked Like A Dog“ sind mantrische Liebesbekundungen an ein Genre und dementsprechend formattreu. Mit „Waitin' For The Bus“ covert der Barde ZZ TOP ganz abgeklärt und verweist auf seinen vermutlich größten Einfluss in puncto Minimalismus. Für das Feuer von Johnny Winter oder Stevie Ray ist JANEY jedenfalls wahrlich zu relaxt. Die knödelnde Stimme erinnert an einen schmalbrüstigen Danny Brown, was nicht nur dem versonnenen „In Your Kitchen“ gut steht.
Erst mit dem Titeltrack bricht JANEY einen Fußbreit aus dem Spartaner-Käfig. Das Stück ist mit am kommerziellsten für Blues-Verhältnisse ausgefallen und gereichte vom Feeling her auch den solistischen Platzhirschen der Zunft zur Ehre. An die quasi unvermeidbaren ALMANs erinnert das Trio allein mit einer Interpretation des „Come and Go Blues“, passenderweise zwischen Schunkeln und einstweiligem Shuffle. Für Nicht-Puristen fehlt der Scheibe vermutlich mehr Leben, wie es das etwas zackigere „Going Down To The River“ oder der Zaunpfahlwink „Stone Cold And Crazy“ bekunden. Nicht dass JANEY Melancholiker wäre; nein, seine unbeeindruckten Gebaren lassen sich wahlweise als Understatement oder Überstrapaze deuten, beides vor allem angesichts der lakonischen Ballade „Faithfully“ am Ende. Wer also nicht am x-ten Aufguss eines Stiles interessiert ist, sollte sich anderswo umhören – gerade wenn es um bluesige Frische geht, die durchaus existiert, wie man weiß.
FAZIT: „Game Of Life“ ist eines von vielen obligatorischen Blues-Alben mit sowohl image-technisch als auch musikalisch ebenfalls obligatorischen Motiven. BRYCE JANEY versteht sich beim Malen von Stimmungsbildern eher auf einheitliche Farbgebung, als dass er schillernde Blues-Kunstwerke stemmte. Seine Songs bleiben im Ohr, trüben kein Wässerchen und klingen fast nach Alterswerk – im Guten wie Schlechten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Down Home Blues
- Kicked Like A Dog
- Waitin' For The Bus
- In Your Kitchen
- Game Of Life
- Come and Go Blues
- Going Down To The River
- Stone Cold And Crazy
- In The Mood
- Flying High
- Faithfully
- Bass - DJ Johnson
- Gesang - Bryce Janey
- Gitarre - Bryce Janey
- Schlagzeug - Eric Douglas
- Game Of Life (2011) - 8/15 Punkten
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